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AutorenbildSilvano Dragonetti

Brunch + Metalkonzert = Müli Metal Matinée

Es ist einige Zeit ins Land gegangen seit meinem letzten Blogpost und es gibt natürlich Gründe dafür. Da wäre einerseits meine Weiterbildung, die ich gerade eben abgeschlossen habe und auf der anderen Seite das Müli Metal Matinée, welches am 24.03.2024 über die Bühne ging. Und genau darum dreht es sich in diesem Beitrag.



Besser gut kopiert als schlecht selbst gemacht


Zuerst einmal ein klarer Hinweis: Das Format Matinée mit Brunch und anschliessenden Konzerten ist keine disruptive Neuheit in der Musiklandschaft Schweiz. Ich und meine Partnerin C. waren letztes Jahr am Hardcore Matinée im Oxil in Zofingen, welches von Monster Sounds seit mehr als fünf Jahren organisiert wird. Auch dort wurde ein leckerer Brunch mit noch leckererer Musik angeboten.


Inspiriert von diesem Format, dachten wir uns, dass auch der Kanton Bern einen ähnlichen Event vertragen würde. Rückblickend betrachtet waren wir vielleicht etwas naiv, so etwas auf die Beine zu stellen. Doch manchmal braucht es genau diese Absenz von rationaler Vernunft, um etwas Tolles zu kreieren.


Drei M für ein Halleluja | Das Konzept in Kürze


Wenn man einen solchen Event organisieren will, braucht man zuerst ein Dach über dem Kopf. Für uns war relativ früh klar, dass die Müli Deisswil in Stettlen perfekt dafür geeignet wäre. Auf zwei Stöcken gibt es die Möglichkeit, bis zu 100 Menschen sitzend unterzubringen - auch mit bereits aufgebauter Bühne. Ein wichtiger Faktor, da der Zeitplan am Eventtag relativ knapp sein würde.



Mit Days of Ruin hatten wir zuvor bereits einige Male in der Müli gespielt. Von daher hatten wir auch das nötige Vitamin B, um die Location zu tragbaren Konditionen zu mieten. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Flo LeBeau und die Pfadfinder und Rover der Abteilung Pfadi Mülistei. Zusammen mit ihnen konnten wir ein relativ realistisches Budget aufstellen mit der Berücksichtigung, dass der Eintrittspreis möglichst erschwinglich sein sollte.


Der Preis ist ein wichtiger Punkt. Einerseits möchte man hochwertige Bands buchen und diese auch fair bezahlen. Auf der anderen Seite sollte ein Brunch auch Vielfalt und hohe Qualität bieten. Wenn man das zusammenrechnet, kommt man schnell mal auf einen Preis, der nicht mehr die Vorgabe erfüllt, erschwinglich zu sein. Vielleicht war es unser Glück, dass wir uns einfach am bereits erwähnten Hardcore Matinée orientiert haben und den Preis mit CHF 35.- für Brunch + Konzert (CHF 40.- mit Soli-Beitrag) bewusst tief angesetzt haben. Denn wenn wir uns dabei alleine auf rationale Kriterien gestützt hätten, wären wir wohl schnell mal bei 45 bis 50 Schweizerfranken gelandet.


Beim Line-Up haben wir uns relativ rasch dazu entschieden, mit vier Bands zu rechnen. Ein Matinée sollte nicht zu lange dauern und wir haben ausgerechnet, dass wir so bis 18:00 mit allem fertig sein sollten. Bei der Auswahl der Bands haben wir uns bewusst auf regionale Acts beschränkt, da wir bei einem Format ohne Erfahrungswerte unsererseits nicht unnötig in ungewisses Elend stürzen wollten.


Für mich war relativ schnell klar, wie der Brand für den Event lauten sollte. Müli Metal Matinée beinhaltet alle Infos zum Event und geht geschmeidig über die Zunge wie ein perfekt gebratenes Rührei.



Tu Gutes und sprich darüber


Eine alte Marketingweisheit besagt, dass man darüber sprechen soll, wenn man ein gutes Angebot hat. Auch wenn wir noch etwas unsicher waren, wie das Matinée aufgenommen würde, waren wir uns zumindest sicher, dass wir ein attraktives Line-Up hatten mit Nice to Eat You, Days of Ruin, A Small District und Omissis.





Die Kommunikation war simpel und setzte auf ein einfaches visuelles Konzept, dass dank dem Einsatz von ChatGPT auch super einfach umgesetzt werden könnte: Metalheads beim Verzehr von reichhaltigem Frühstück mit einer gesunden Portion Humor. Natürlich half mir dabei meine Erfahrung als Online Marketing Specialist und so gewann unser Vorverkauf über Event Frog relativ schnell an Traktion.


Ein Tritt auf die Notbremse


Die Nachfrage war anfangs erfreulich, schwenkte relativ schnell auf überraschend um und etwa zwei Wochen vor dem Event war sie dann so gross, dass wir uns gezwungen fühlten, die Notbremse zu ziehen. Auch wenn wir irgendwo die Erwartung hatten, 100 Leute für den Brunch unterzubringen, waren wir mangels Erfahrung alles andere als sicher, dass das wirklich gelingen würde. Als wir 90 Brunch Tickets verkauft hatten, war das für uns mehr als genug Grund, diese Ticketoption als ausverkauft zu kennzeichnen.


Doch nicht genug damit. Auch die Nachfrage danach, am Sonntagnachmittag ein Konzert zu besuchen riss nicht ab. Am Samstag vor dem Konzert entschieden wir uns darum dazu, den Vorverkauf zu beenden - mit 120 verkauften Tickets. Wir wollten ganz einfach sicherstellen, dass Spontanbesucher, welche die Botschaft nicht erhalten hatten, doch noch rein kommen würden. Und diese Entscheidungen sollten sich als richtig herausstellen.



Danke lieber Osterhase


Nachdem wir wussten, dass wir rund 100 hungrige Mäuler zu füttern haben, ging es auf Shopping Tour. Wir sprechen lieber gar nicht erst davon, wie schwierig es ist, genau abzuschätzen was es braucht. Im zweiten Jahr wird es hoffentlich einfacher.


Zum Glück fiel der Brunch direkt auf die Vorosterzeit und wir konnten von vielen Aktionen in Coop und Co. profitieren. Wir wussten, dass die Einnahmen für die Brunch Tickets im besten Fall Kostendeckend sein würden, deshalb kam es uns gerade recht, dass die Marge auf dem Bier etwas besser ausfallen sollte. Man darf sich getrost fragen, ob die vielen Aktionen zu vermeintlichen Festtagen immer eine gute Sache sind für unser Konsumverhalten. Für uns war es für einmal auf jeden Fall eine willkommene Erleichterung!


Gute Freunde sollst du haben



Nun kommt der aller wichtigste Erfolgsfaktor für das gute Gelingen eines Metal Matinées - gute Freunde sind noch bessere Helfer. Im Ernst: Ohne die 10+ wundervollen Menschen, die uns insbesondere am Veranstaltungstag unterstützt haben, hätten wir keine Chance gehabt, mit dem grossen Andrang klar zu kommen! Ich und C. haben am Samstag rund 14 Stunden mit der Vorbereitung verbracht, trotzdem waren wir um jede Hilfe mehr als dankbar.


Ganz egal ob bei der Vorbereitung von leckeren Käse- und Fleischplatten, dem Bedienen der Bar oder beim Umbau zwischen der Bands auf der Bühne - wir hatten das grosse Privileg, die bestmöglichen Helfer in unseren Reihen zu haben. Herzlichen Dank für die grosse Unterstützung - wir sind wirklich unendlich dankbar!



Dankbar sind wir auch für das tolle Publikum. Die Stimmung war super, alle waren verständnisvoll und zuvorkommend und wir konnten uns sogar darauf verlassen, dass der Müll in den dafür vorgesehen Abfallsäcken landet. So etwas ist alles andere als selbstverständlich - auch an einem Metal Event! Solche Gäste möchte man an jedem Fest beherbergen!


Was wir gelernt haben und was wir besser machen möchten


Wer bis hier gelesen hat, dürfte sich schon zusammengereimt haben, dass wir mit dem Müli Metal Matinée Nr. 1 mehr als zufrieden waren. Wir denken natürlich bereits jetzt darüber nach, was wir in Zukunft besser machen könnten.



21 Besucher haben mit uns ihr wertvolles Feedback geteilt. Hier einige Punkte, die wir verbessern möchten:


  • Vorverkauf für Brunch klarer limitieren

  • Bessere (oder keine) Gipfeli

  • Mehr Speck und Eier

  • Möglichkeit zum Trennen von Aludosen

  • Evtl. früher mit den Konzerten beginnen

  • Optimierte Pausen zwischen den Bands bzw. effizientere Umbaupausen

  • Der Preis soll erschwinglich bleiben, wird aber wohl um CHF 5 steigen

  • Weniger Kleider für Enri 😉




Ich hoffe, du hattest so viel Spass beim lesen dieses Posts wie wir mit dem Müli Metal Matinée hatten. Hast du noch weiteres Feedback zum Event? Hinterlasse es ganz einfach hier im Blog als Kommentar!


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